Prälat Dr. Johannes Neuhardt war eine der prägenden Persönlichkeiten des kirchlichen und kulturellen Lebens in Österreich. Als Priester, Kunsthistoriker und Humanist verband er tiefe Spiritualität mit einer außergewöhnlichen Liebe zur Kunst. Mit der Gründung des Kardinal König Kunstfonds 2004 setzte er ein bleibendes Zeichen für die Förderung zeitgenössischer Kunst im kirchlichen Kontext.
„Es war mir eine große Ehre, seine Idee über mehr als zwei Jahrzehnte hinweg umzusetzen und den Kardinal König Kunstpreis in seinem Sinne zu einem der bedeutendsten Kunstpreise Österreichs zu entwickeln. Ich durfte ihn über viele Jahre als weisen und inspirierenden Berater an meiner Seite wissen.“ - Dr.in Antonia Gobiet, Geschäftsführerin des Kardinal König Kunstfonds von 2004 bis Mai 2025.
Mit Prälat Dr. Johannes Neuhardt verliert Österreich einen feinsinnigen Geist, einen großen Freund der Kunst und einen weltoffenen Priester.
_________________________________________________________________________________
Mit Hilfe von Medien wie Video, Film, Installation und Fotografie untersucht Huda Takriti den Einfluss konkreter, persönlicher Erfahrungen auf historische und politische Narrative. Dabei erforscht sie Lücken im sozialen Gedächtnis, indem sie individuelle und nationale Erzählungen miteinander verknüpft. Angesichts der allgegenwärtigen Informations- und Bilderflut, die unser Leben und unseren Alltag prägt, hinterfragt Takriti die Grenzen zwischen offizieller Geschichtsschreibung und marginalisierten Geschichten sowie deren Bilder und Narrative. Dabei greift sie auf die Ideen des Kulturtheoretikers Edward Said zurück, der die Bedeutung von Gegenarchiven gegenüber staatlichen Erzählungen betonte – insbesondere jenen des kolonialisierenden Staates.
Huda Takriti (* 1990 in Damaskus, Syrien) lebt und arbeitet als Künstlerin und Wissenschaftlerin in Wien. Sie studierte an der Fakultät für bildende Künste in Damaskus und am TransArts-Department der Universität für angewandte Kunst Wien. Derzeit arbeitet sie an einem PhD in Practice an der Akademie der bildenden Künste Wien.
Gemeinsam mit der Preisverleihung am 27. November 2025 in St. Virgil Salzburg eröffnet die Ausstellung mit Werken der zehn nominierten Künstler:innen.
Die nominierten Künstler:innen
Robert Gabris, Veera Komulainen, David Meran, Olena Newkryta, Stephanie Stern, Miriam Stoney, Laurence Sturla, Huda Takriti, Sophie Thun, Christoph Voglbauer
Preisverleihung und Ausstellungseröffnung
Donnerstag, 27. November 2025, 18:00 Uhr
St. Virgil, Ernst-Grein-Straße 14, 5026 Salzburg
Teilnahme frei. Um Anmeldung wird gebeten unter:
→ anmeldung@virgil.at
→ +43 662 65901 - 514
Die Ausstellung im Kunstraum St. Virgil, die am Abend der Preisverleihung eröffnet wird, versammelt mit Werken der zehn nominierten Künstler:innen die wichtigsten jungen Positionen der österreichischen Gegenwartskunst. Die ausgestellten Werke greifen gesellschaftliche, politische und persönliche Diskurse auf, verhandeln Fragen der Identität, Zugehörigkeit und Erinnerung und setzen sich mit den Spannungsfeldern zwischen Individuum und Kollektiv auseinander.